Das Multifunktions-Bad richtig planen und bauen
Beim Neubau die Sauna in das Haus mit integrieren und bis zu 10.00 Euro Investitionen ensparen
Aus der Geschichte heraus betrachtet ist der Keller ein Lagerraum. Der Vorteil ist, Sie können Dinge unterstellen, Sie haben zum Abstellen Fläche. Der Nachteil ist, der Keller steht unter dem Haus, er kann somit auch im Wasser stehen. Das Erdreich ist immer feucht. Und der Keller kostet natürlich auch etwas Geld. Und zwar mehr als eine Bodenplatte.
Richtige Planung
Auf diese Frage können wir nicht eine „allgemein gültige“ Antwort geben. Aber es gibt Faktoren, die die Entscheidung für oder gegen einen Keller vereinfachen.
Die wichtigsten Faktoren für die Entscheidung sind:
Das Budget
Das Grundstück
Ihr Bedarf an Stauraum
Ihre Hobbys und Vorlieben
Das Budget
Spielt das Geld gar keine Rolle und möchten Sie soviel Fläche wie möglich - dann bauen Sie mit Keller. Und das in Wohnraumqualität, damit das Klima im gesamten Haus gleichbleibend angenehm ist. Die Kosten für den Keller sind in diesem Fall sehr hoch. Das ergibt sich allein aus der Tatsache, dass Sie das Untergeschoss eben nicht nur wie ein Haus gegen Wind, Sonne und Regen schützen müssen, sondern eben auch gegen Erddruck, Erdfeuchte oder drückendes Wasser.
Oft steuern auch Eltern oder Großeltern Mittel zur Finanzierung unter der Bedingung bei: Kind du baust nur mit Keller ! Diese Generation ist die Vorratshaltung gewöhnt, und ein Haus ohne Keller ist für sie k e i n H a u s . Wir müssen fragen, was ist es denn dann ??
Lassen sich die Verwandten nicht umstimmen Dann nehmen Sie das Geld und bauen Sie einen Keller.
Aber: In der Regel ist das Budget beschränkt und Ihre Wünsche sind auch sehr groß. Also was tun?
Kleines Haus – kleiner Keller und großes Haus – großer Keller. Der Keller, meist unter dem kompletten Erdgeschoss liegend, wächst inklusive seiner Kosten mit der Größe des Hauses. Fakt ist, wer ohne Keller baut, der spart zwischen 40.000 und 80.000 Euro bei einem mittleren Einfamilienhaus. Faustformel: Rechnen Sie für einen Keller ca. 10 bis 15 % Ihrer Baukosten.
Vermeiden Sie es einen Teil des Hauses zu unterkellern und einen Teil mit einer Bodenplatte zu versehen. Die statische Sicherung des Teiles der Bodenplatte kostet meist so viel, dass es Sinn macht, gleich die gesamte Fläche zu unterkellern. Ein gutes Bauunternehmen kann Ihnen in Ihrem speziellen Fall den Breakeven recht schnell ermitteln.
Das Grundstück
Topographie
Haben Sie ein steiles Hanggrundstück, so kommen Sie in der Regel gar nicht um einen Keller herum. Ob hier eine Voll- oder Teilunterkellerung ratsam ist, das hängt im Wesentlichen von der Ausrichtung des Gebäudes und von der Zuwegung ab. Ist ein Teilkeller möglich – so kann man in diesem speziellen Fall richtig viel Geld einsparen.
Planung eines teilunterkellerten Hanghauses. Sehr schön zu erkennen, dass das Untergeschoss nur Hangseitig aus Beton gefertigt ist. Das Originalbild sehen Sie im Titel dieses Beitrages.
Das Kellergeschoss ist jetzt gleichzeitig Wohnraum. Treppe, Hauswirtschaftsraum und Bad/WC liegen hangseitig in Betonbauteilen. Sie sind gleichzeitig statische Aussteifung und Hangsicherung. Im vorderen Bereich ist bereits das Holzhaus angedockt und die Decke zum Obergeschoss ist aus Holz. Damit haben Sie zwar einen hangseitigen Betonkeller aber der Wohnraum ist bereits in Holzbauweise erstellt mit allen angenehmen Folgeerscheinungen. Das ist die wirtschaftlichste Variante einen steilen Hang mit einer schönen und funktionalen Architektur zu bebauen. In diesen Häusern existiert ein wunderbare Wohnklima. Der vorherrschende Baustoff ist Holz.
Die Lage
Je teurer und kleiner der Baugrund, desto mehr Nutz- und Wohnfläche muss herausspringen– diese einfache Regel bestimmt, dass in Städten mit hohen Grundstückspreisen kaum ein Haus ohne Keller gebaut wird. Sind Sie im Besitz eines großen Grundstückes und können großzügig bauen – dann investieren Sie Ihr Geld anstatt unter die Erde – über die Erde. Die Kosten für Nebengebäude und Keller halten sich die Waage. Aber um wieviel schöner ist es,wenn Sie ein richtiges Anwesen Ihr Eigen nennen und nicht nur ein einzelnes Haus mit Keller, das „verloren“ auf dem Grundstück steht.
Die Geologie
In manchen Gegenden verbietet oder erschwert das Graben in die Erde eine Investition in den Keller. Ein Keller im felsigen Untergrund macht keinen Sinn, wenn Sie bis zum Sprengen gehen müssen. Aber auch weiche Untergründe, wie Torf, sind problematisch, da Sie zusätzliche Maßnahmen treffen müssen um den Erddruck abzuhalten. Ein hoher Grundwasserspiegel führt, neben dem allgemeinen Schutz vor Erdfeuchte, zu weiteren zusätzlichen Kosten. Klären Sie die geologischen Bedingungen im Vorfeld ab. Das schützt Sie vor späteren Überraschungen. Siehe auch Greenville Ratgeber: „Fehler beim Grundstückskauf vermeiden“
Ihr Bedarf an Stauraum
Kennen Sie den Spruch: Der Keller ist die Vorstufe zum Sperrmüll? Aus den Augen aus dem Sinn. In der Regel wird der Keller mit den Jahren immer voller und dies oft mit Dingen, die man nie mehr benutzt.
Seien Sie realistisch in der Einschätzung, wie viel Stauraum Sie wirklich benötigen. Wenn Sie unsicher sind, dann helfen Ihnen vielleicht diese Richtwerte:
Stauraum Empfehlung Ihr Bedarf
Waschmaschine/Trockner 2 lfm
Vorräte 2 – 3 lfm
Sauna 4-6 qm
Heizung (Wärmepumpe mit Lüftung) 3 lfm
Kisten für Weihnachtsdeko usw. 2-10 lfm
Wintersachen ab 1 lfm
Schuhe ab 1 lfm
Ausrüstung Ski, Klettern, Golf, Fahrrad usw. ab 2 lfm
Hobbybereich Werkbank, Basteln, Nähen usw. 2-4 lfm
Wer dafür unter 50 lfm benötigt – der kann getrost ohne Keller bauen. Denn ein guter Planer integriert Ihnen diese Dinge im Haus oder anhängenden Nebengelassen.
Beispiel für eine gut versteckte Speisekammer unter der Treppe. Der Zugang befindet sich direkt in der Küche. Siehe mehr unter der Rubik "Stauraum".
Eine Sauna ist über der Erde, am Bad angrenzend, angenehm und bequem. Ein wunderbares Gefühl, wenn Sie im Winter in der Sauna dem Schneetreiben aus einem Fenster zusehen können. Schuhe und Sachen sind besser in Kleiderkammern, begehbaren Garderoben oder Ankleiden im Haus integriert. Für Kisten und Deko ist der Dachboden hervorragend geeignet. Vorräte sind in der Nähe der Küche, in einer Speisekammer, praktisch versorgt. Waschen und Heizung sind im Mudroom (Siehe Greenville Ratgeber: „Der Mudroom – ein nützlicher Allrounder“) viel besser aufgehoben. Die in der Heizung integrierte Wohnraumlüftung sorgt gleichzeitig für das schnelle Trocknen Ihrer Wäsche.
Und seien Sie einmal ehrlich – wer schleppt den gern sein Fahrrad ständig hoch und runter in den Keller? Da ist eine Garage oder ein Abstellraum viel praktischer.
Ihre Hobbys und Vorlieben
Sind Sie großer Bastler, Heimwerker oder Sammler ? – Dann kommen Sie nur schwer ohne Keller aus. Ein großer Weinkeller ist unter der Erde ebenfalls besser aufgehoben. Auch wenn Sie Obst und Gemüse im Naturkeller (siehe Greenville Ratgeber: „Was ist ein Naturkeller?“ ) frisch halten möchten - geht es nicht ohne.
Vielleicht sind Sie einen Keller gewohnt ? Dann wird der Verzicht für Sie ebenfalls schwer.
Sie sehen also – die Aspekte zur Entscheidung, ob Sie wirklich einen Keller brauchen, sind so vielschichtig wie das Leben. Es gibt klare rationale Faktoren wie Grundstücksbeschaffenheit und Budget sowie emotionale Faktoren wie Gewohnheiten, Hobbys und Vorlieben.
Der Trend geht heute eindeutig zum Bau ohne Keller. In den letzten 10 Jahren ist der Anteil der kellerlosen Neubauten um 30 % gestiegen. Wir leben in einer neuen Zeit mit neuen Ansprüchen an das Wohnen. Wir können jederzeit einkaufen und müssen nicht lange bevorraten. Es gibt keine Heizungskeller mehr – sondern einen praktischen schönen Mudroom. Und wir lernen das Loslassen von Altem um uns frei zu fühlen.
Häufig gestellte Fragen:
Ich habe „Kellergeruch“, was tun?
Der Kellergeruch ist eine Frage der Bauweise und eine Frage der Geschichte. Es gibt Keller die als Vorratskeller für Lebensmittel, als Weinkeller, als Kartoffelkeller gebaut und genutzt werden. Das kennen wir vor allem aus der Geschichte. Solche Keller eignen sich natürlich nicht für die Aufbewahrung von organischem Material wie Lederschuhe und Kleidung. Diese „müffeln“ mit der Zeit natürlich.
Ein Keller im Vergleich aus den 60igern oder 70iger Jahren wird heut gehen Erdfeuchte abgedichtet gebaut. D.H. er ist auch nutzbar als Wohnraum. Damit entfällt das Klima des Feuchten und des Geruches. Voraussetzung ist in jedem Fall eine gute Belüftung.
Ich habe keinen Keller und einen müffligen Geruch im Wohnhaus,
was ist die Ursache ?
Diese Tatsache lässt darauf schließen, dass es sich um eine konventionelle Bauweise des Wohnhauses handelt. D.h., die Bodenplatte unter dem Haus ist nicht richtig gegen Erdfeuchte abgedichtet, die Feuchtigkeit aus dem Erdreich zieht in das Mauerwerk und verursacht den „müffligen“ Geruch. Das finden Sie vor allem in Altbauten.
Bei Neubauten sollte dies ausgeschlossen sein. Die heutigen Bodenplatten, auch in konventioneller Bauweise, sind gegen diese Erdfeuchte hinreichend abgedichtet. Wollen Sie auf „Nummer sicher“ gehen, dann bauen Sie eine Thermobodenplatte (siehe auch Ratgeber „Thermobodenplatte“). Diese bietet noch eine Reihe weiterer Vorteile.
Was gibt es beim Keller energetisch zu beachten ?
Ist der Keller beheizt, so gilt er energetisch als Teil des Hauses und ist in die Gesamtenergieberechnung mit einzubeziehen.
Soll der Keller kalt bleiben und als Lager genutzt werden, so haben wir die gleiche Problematik wie beim Haus ohne Keller. Haus und Keller müssen thermisch getrennt werden. Das kann heute technisch gut gelöst werden. Sie haben dann einen ganz klassischen Keller von dem Sie nicht direkt aus dem Wohnzimmer herunter gehen können, sondern Sie brauchen z.B. eine thermische Tür, die die Klimaschwankung ausgleicht.