Vor- und Nachteile einer Außenfassade in Holz oder Putz

Eine kleine Entscheidungshilfe für die Gestaltung der Außenfassade

Die Außenfassade schützt im Sommer vor sengender Hitze und im Winter vor klirrender Kälte. Sie bestimmt hauptsächlich das Erscheinungsbild deines Hauses und sorgt für die Langlebigkeit. Doch was ist die richtige Wahl ? Holz oder Putz? Wie immer hat beides vor und Nachteile. Hier findest du Aspekte, die dir bei der Entscheidung helfen werden…

Entscheidungshilfe für die Gestaltung der Außenfassade

 
 

Es ist durchaus möglich, dass in der Bauordnung deines Baugebietes bereits die Fassadenform vorgegeben ist. Zum Beispiel findet man oft in Norddeutschland die Festschreibung von Klinkerfassaden, um ein dort typisches Ortsbild zu erhalten.  Meist aber kannst du die Entscheidung selbst treffen und stehst vor der Frage:

Nehme ich nun Holz oder Putz für die Fassade? Was ist besser? 

Hier findest du Aspekte, die dir bei deiner Entscheidung helfen werden: 

Die Holzfassade

Holz ist ein natürlicher, individuell formbarer und nachwachsender Baustoff. Es ist das älteste Baumaterial des Menschen, extrem langlebig und hält - richtig getrocknet und angewendet - sozusagen ewig. Dies beweist u.a. das älteste Holzhaus der Schweiz, erbaut im Jahre 1176. Oder die über 1000 Jahre alten Stabkirchen Norwegens. Vermutlich ist das Gefühl tief in uns verwurzelt – Gegenstände aus Holz sind etwas ganz Besonderes. Holz gibt uns das Gefühl, der Natur näher zu sein. Es ist einfach und natürlich.
Durch die natürliche Optik strahlt die Holzfassade Wärme und Behaglichkeit aus, ohne die Funktionalität einzuschränken. Wer sich dazu entschließt, Holz als Fassadenverkleidung zu montieren, steht vor einer schier unendlichen Auswahl an Möglichkeiten. Verschiedene Oberflächenverarbeitungen prägen neben der Farbe das komplette Erscheinungsbild des Gebäudes. Ganz nebenbei ist der Werkstoff Holz relativ günstig und ökologisch einwandfrei, weil er aus nachwachsenden Rohstoffen besteht.

Wir empfehlen ein System, das dem Rohbau vorgehängt ist. Offen montiert kann die Luft hinter der Verkleidung zirkulieren und die Bildung von Feuchtigkeit und Schimmel wird praktisch unmöglich gemacht.

Die Fassade ist an allfälligen Öffnungen mit Kleintiergittern geschützt. Doch eine vorgehängte Fassade funktioniert im Grunde auch ohne diesem Schutz, denn keinem Tier gefällt es beständig in Zugluft zu leben.

Grundsätzlich gilt: Je enger die Jahresringe in der Holzfassade liegen, desto fester ist das Material. Auf die Lebensdauer lassen diese Holzringe aber keine Rückschlüsse zu. Die Güte des Holzes wird maßgeblich von der Einlagerung, Trocknung und Nachbehandlung bestimmt. 

Die Richtung der Verschalung: horizontal oder vertikal

Die Bretter einer Fassadenschalung können vertikal, diagonal oder horizontal montiert werden. Bei einer vertikalen Schalung läuft das Wasser wesentlich besser ab. Es gibt nur eine Wasserkante. Dafür sind die empfindlichen Stirnseiten (Hirnholz) der Fassade am Boden eher Feuchtigkeit ausgesetzt. Wir empfehlen daher ein sattes Streichen der Stirnseiten und die Kontrolle in jedem Frühjahr.

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Bei einer horizontalen Schalung hat jedes Brett eine Wasserkante. Dadurch ist eine horizontale Schalung viel stärker feuchtebelastet als eine vertikale. Für den Anstrich sollten nur sehr gute Farben verwendet werden. Zum Beispiel von dem norwegischen Hersteller Jotun.

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Die Reparatur von fast bodenberührenden Brettern im Sockelbereich ist dafür viel einfacher. Man kann das letzte Brett ganz leicht austauschen.

Die Ausführung der Fassade: glatt gehobelt oder sägeroh

Es ist zu empfehlen als Fassadenschalung nur gehobelte Schalung einzusetzen. Die sichtseitige Oberfläche sollte sägeroh sein. Eine sägerohe Oberfläche kann mehr Farbe aufnehmen und du hast lange Freude an deiner Fassade. Gute Farbhersteller geben dir eine Garantie von 10 mit unter bis zu 15 Jahre für deine korrekt behandelte Fassadengestaltung.

Alles Schöne braucht Pflege, auch Fassaden. Richtig geplante und montierte Holzfassaden sind einfach zu pflegen. Der Unterhalt verursacht sehr geringe Kosten und kann in der Regel durch den Hausbesitzer selbst erledigt werden.

Mit Holz kannst du praktisch alles machen. So lässt sich mit ihm jeder Baustil ohne große Kosten abbilden. Vom modernen Bau – bis zur romantischen Villa – ist alles möglich. Und wenn alles richtig gemacht wurde – dann überlebt dich deine Holzfassade. Denn sie hält bei richtiger Pflege für die Ewigkeit.

Die Putzfassade

Der Großteil aller gewöhnlichen heutigen Neubauten, bekommt eine Putzfassade. Das hat neben stilistischen Gründen, meistens Kostengründe: Wer handwerklich einigermaßen geschickt ist, kann so einen Standard-Putz selbst auf der Wand auftragen. Das ist keine Hexerei und man spart sich den Fachmann. Ebenso sicher ist aber auch, das einmal verputzen nicht ausreichen wird. Spätestens nach 10 bis 15 Jahren musst du wieder ran. Normaler Putz fängt nach dieser Zeit an zu bröckeln und sieht dann nicht mehr gut aus.

Noch kritischer sieht es mit Putz auf Wärmeverbundsystemen aus. Innen warm, außen kühl – und nass. Gerade, weil Wärmedämmverbundsysteme so gut isolieren, leisten sie der Veralgung der Fassade Vorschub. Du erkennst das an schwarzen und grünen Schlieren an geputzten Wänden von Gebäuden – vornehmlich auf der Wetterseite der Gebäude, und auffallend oft an Objekten, bei denen erst vor kurzer Zeit ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) angebracht wurde.

Um dem vorzubeugen empfehlen wir ebenfalls vorgehängte Putzträger. Damit erreichst du die selben Vorteile wie bei vorgehängten Holzfassaden. Der einzige Nachteil: Durch die Summe an Arbeitsschritten ist jetzt diese Fassadengestaltung teurer als schlussendlich die Holzfassade. Ebenfalls sind Stuckelemente für verschiedene optische Stilrichtungen weitaus teurer als Holzprofile.

Insgesamt ist Holz ein unschlagbarer Baustoff. Im Einfamilienhausbau geben wir Holz eindeutig den Vorzug. Trotzdem kann aus baurechtlichen oder stilistischen Gründen durchaus Putz zum Einsatz kommen. Von geputzten Wärmeverbundsystemen solltest du aber eher absehen.

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